All about Dreadlocks + FAQ

>> Samstag, 19. März 2016



Hallo Ihr lieben, in meinem ersten Post auf diesem Blog möchte ich euch etwas über Dreadlocks erzählen. Kurz vorab möchte ich nur kurz erwähnen, dass alles in diesem Post geschriebene auf meinen persönlichen Erfahrungen und eigener Internet Recherche basiert und somit nicht auf jeden zutrifft.

Zuerst möchte ich etwas über meine Dreadlocks und die Erfahrungen die ich mit ihnen gemacht habe erzählen.

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Ich bin seit 2 Jahren und Drei Monaten Dreadträgerin, wobei ich dazu sagen muss, dass ich meine Dreads nach ca 1 1/2 Jahren ausgekämmt und neu gemacht habe, aber dazu erzähle ich später noch mehr.

Mir Dreads zu machen war eine eher Spontane Idee, ich habe nicht sonderlich lange drüber nachgedacht, wollte aber unbedingt welch haben. Erst hatte ich darüber nachgedacht sie mir machen zu lassen, allerdings hatte ich das Geld nicht, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, mir meine Filzlocken selbst zu machen. Kurz wie meine Haare damals waren, wollte ich meine Dreadlocks auch unbedingt verlängern. Hier hatte ich die Wahl zwischen Kunst- und Echthaar, und auch hier entschied ich mich für das Kunsthaar. Nach 12 Stunden waren auf meinem Kopf 37 Dreadlocks entstanden, meinen Pony habe ich gelassen, wie er war.
Nach einem Jahr habe ich die Kunsthaarverlängerungen raus gemacht, da mir meine Locken nun lang genug waren.
Nach bereits erwähnten 11/2 Jahre habe ich mich dann dazu entschlossen meine Dreadlocks  auszukämmen und neu zu machen, denn ich war nicht wirklich zufrieden. Ich hatte für meinen Geschmack zu wenig Dreadlocks und an vielen stellen an meinem Kopf konnte man meine Kopfhaut sehr sehen. Außerdem waren meine Dreadlocks dadurch, dass ich die Durchziehmethode zum Nachmachen meiner Ansätze benutzt habe, am Ansatz sehr dünn geworden. Also kämmte ich mir meine Locken aus und machte sie neu. Diesmal wurden es 68 und meinen Pony habe ich diesmal auch mit gedreadet. Meine Dreadlocks sind dadurch sehr kurz geworden, weshalb ich nun wieder Kunsthaarverlängerungen trage, ich habe aber vor sie nächsten Monat durch Echthaar zu ersetzen. Das ist zwar sehr teuer, aber es bringt eindeutig Vorteile mit sich, denn man kann es färben, es filzt, mann sieht die Übergänge von Verlängerung zu Dread minimal bis gar nicht.

Werden wir nun etwas Allgemeiner, Ich habe mir ein paar Fragen überlegt, die mir häufig von Leuten gestellt werden, und werde die nun so gut wie es geht beantworten.

1) Wie macht man Dreads?
Als Erstes müssen die Haare ordentlich in möglichst gleichgroße Sektionen abgeteilt werden. Hierbei gibt es verschiedene Muster.
Zum einen wäre da das Schachbrettmuster, bei dem die Dreads wie ein Schachbrett neben- und untereinander angeordnet werden
 Der Nachteil bei diesem Muster ist, das man oft die Kopfhaut sieht, da die Dreads alle in einer geraden reihe verlaufen.






Ein weiteres Muster ist das versetzte Schachbrett Muster, hierbei werden die Dreads immer in die Zwischenräume der darüberliegende Dread reihe eingeteilt
Dies war eine schnelle Paint Skizze, ihr macht dies an Eurem eigenen Kopf natürlich viel ordentlicher.
Ich Denke man kann das Prinzip aber ganz gut erkennen.
Diese Einteilung habe ich auch bei meinen Dreads verwendet.
Dadurch, dass die Haarsträhnen versetzt eingeteilt werden, sieht man später nicht so viel von der Kopfhaut.


Das dritte und letzte mir bekannte Muster ist das Wabenmuster








Was man beim Einteilen unbedingt beachten sollte ist, dass die Ansätze sauber sind, damit meine ich, dass die Haare nicht kreuz und quer von der einen in die andere Strähne hängen.
 Die Strähnen könnt ihr am Besten mit Rubberbands am Kopf fixieren, da diese sehr dünn sind und ihr so nicht überall dicke Haargummis im weg rumhängen habt. Ihr könnt auch einfach diese bunten Gummis benutzen, die man für Loom Bands benötigt. So eine Tüte kostet 10 Cent und ist damit im Vergleich zu einer Tüte Rubberbands aus dem Afroshop viel günstiger.

Nun müssen die abgeteilten Strähnen natürlich gedreadet werden. Dafür, gibt es zwei Methoden.
Zum einen wäre da die Backcombing Methode, bei der jede einzelne Strähne sehr stark auftoupiert wird. Hierfür nimmt man am besten einen Nissenkamm aus Metall oder einen anderen Kamm, bei dem die Zähne möglichst nah aneinander sind.
Wenn man alles richtig gemacht hat, sollte die Dread danach ohne Hilfe vom Kopf abstehen. Wichtig ist, dass die Dread am Ansatz sehr feste ist. Nun wird der Dread sehr schnell zwischen den Handflächen gerollt (palmrolling) um ihn schön rund zu bekommen.
Danach wird der Dread gehäkelt, das heißt, dass die Haare die aus dem Dread heraushängen, werden hineingezogen um ihn zu festigen. Dafür zieht man sich am besten ein paar der losen Haare zwischen Daumen und Zeigefinger und sticht von der anderen Seite mit der Häkelnadel in den Dread.
Mit drehenden Bewegungen geht ihr nun immer mit der Häkelnadel zwischen eure Finger und zieht die Haare in den Dread. Am besten geeignet ist bei neuen Dreads eine Häkelnadel der Stärke 1,75. Wenn die Dreads später feste sind, sollte man eine kleinere Häkelnadel verwenden.

Die zweite Methode nennt sich Twist and Rip, hierbei wird eine der abgeteilten Haarsträhnen gedreht, in zwei geteilt und dann bis zum Ansatz auseinandergezogen. Schaut euch dazu am besten ein Video auf Youtube an.
Der Prozess danach ist derselbe wie bei der backcombing Methode.

2) Wovon hängt die Anzahl der Dreads ab?
Wie viele Dreads ihr im Anschluss habt, hängt davon ab, wie dick oder dünn ihr eure Dreads macht. Macht ihr euch dicke Dreads habt ihr dafür weniger und umgekehrt. Aber auch eure Haarstruktur ist ein Faktor. Dickes Haar ergibt auch oft bei kleinen Strähnen einen dickeren Dread als dünnes Haar.

3) Wie lange hast du für deine Dreads gebraucht?
12 Stunden beim ersten Mal, beim zweiten Mal habe ich ganze 24 Stunden gebraucht.

4) hast du Extensions?
Ja, ich habe Kunsthaar Extensions, die sind ca 30 cm lang

5) Welche möglichkeiten für Extensions gibt es?
Es gibt viele Möglichkeiten seine Dreads zu verlängern, ich habe meine mit Kunsthaar aus Kanekalon.
Weitere Möglichkeiten sind: Echthaar Extensions, bereits vorgefertigte Dreads aus Kunst oder Echthaar, Dreads von Ehemaligen Dreadheads die ihre abgeschnitten haben.

6) Was muss ich bei Echthaar beachten?
Beim NICHT gedreadeten Echthaar ist es wichtig, dass dieses vorher in Kieselerde eingelegt wird, da diese meist voller Silikone sind und dass macht es sehr schwierig die Haare zu Dreaden.
Das liegt daran, dass das Haar vorher immer Schwarz war und gebleicht wurde. Dadurch gehen die Haare natürlich kaputt und deswegen werden sie vollgestopft mit Silikonen. Wenn man sich Echthaar kauft, sollte man vielleicht auch ein bisschen darauf achten, woher das Haar kommt. Indisches Echthaar ist oft Haar, dass sich Frauen in finanzieller Not abgeschnitten haben um es zu verkaufen. Hier ist ein Link, unter dem ihr euch ein wenig über Echthaar informieren könnt.
Nun zurück zur Kieselerde. Die Kieselerde wird mit ein wenig Wasser in einer Schüssel vermischt. Die Masse wir dann auf die Extensions aufgetragen und man lässt die Antikur für etwa 30 Minuten einwirken. Dann wäscht man sie gründlich aus. Nun sollten sich die Haare besser Dreaden lassen, da sie durch die Kieselerde trocken werden. Falls nicht, könnt ihr die Prozedur noch einmal wiederholen.
Kunsthaar muss nicht mit Kieselerde vorbehandelt werden.

7) Kieselerde auf fertigen Dreads anwenden
Viele Dreadheads benutzen die Kieselerde Kur auch zwischendurch, damit das Haar Trocken bleibt. Mann muss nur aufpassen, dass man die Kieselerde gründlich wieder ausspült, wenn sie auf dem Haar trocknet, staubt das Zeug tierisch. Man sollte die Antikur aber auch nicht zu oft machen, da das Haar irgendwann anfängt brüchig zu werden und es passieren kann, dass die Dreads abbrechen. Einmal im Monat sollte reichen. Ich benutze gar keine Kieselerde.

8) Kann man sich jetzt überhaupt noch die Haare Waschen?
Ja natürlich, es gibt Leute, die das nicht tun, aber das finde ich ein bisschen ekelhaft. Ich persönlich finde sogar, dass es gerade in der Anfangszeit sehr wichtig ist, seine Dreads zu waschen, da euer Kopf ansonsten sehr jucken wird. Es gibt verschiedene Shampoos, die man benutzen kann, sie sollten nur silikonfrei sein und das Haar nicht zu sehr Reparieren. Viele greifen da zu Head and Shoulders, andere Benutzen Babyshampoo. Viele Leute Waschen sich die Haare auch mit Duschgel oder Kernseife, davon bekomme ich Schuppen und dass juckt, deswegen benutze Ich sehr gerne die Shampoos von Alverde, die sind alle Silikonfrei und riechen einfach toll. Es gibt auch anti-schuppen Shampoo von Alverde. Alverde Shampoos bekommt man nur bei dm, da es eine Dm Hausmarke ist. Allgemein gilt, keine Spülungen, Haarkuren oder andere reparierende Haarmittel in die Haare schmieren.

Wenn ich mir meine Haare wasche, benutze ich einen Duschschwamm, auf diesen trage ich das Shampoo auf und reibe den Schwamm so lange zwischen den Händen, bis das Shampoo schaumig wird. Dann verteile ich den Schaum gründlich auf meinen Haaren, vor allem auf den Ansätzen. Beim ausspülen muss man wirklich gründlich sein, es sollten keine Shampooreste im Haar bleiben, das könnte ein wenig unangenehm werden.
Ich habe sogar gelesen, dass es bei Kernseife passieren kann, dass man auf einmal ein Stück seife im Dread hängen hat, wobei ich mir das schwer vorstellen kann.

Nach dem Waschen wringe ich die Dreads gründlich aus, sie werden trotzdem sehr tropfen, da sich in den Dread immer noch viel Wasser befindet. Wichtig ist, dass ihr eure nassen Dreads nicht feste zusammenbindet, die Dreads könnten sonst anfangen muffig zu riechen, da sie an diesen Stellen nicht richtig trocknen können. Im schlimmsten Fall kann sich in den Dreads sogar Schimmel bilden, deshalb ist es wichtig die Haare gut Trocknen zu lassen bevor man sie zusammenbindet. Wenn man vorhat, noch raus zugehen, sollte man sie vorher Föhnen, vor allem im Winter, da nasses kaltes Wetter für nasse Dreads nicht gut ist. Das wäre, als würde man ein nasses Handtuch in einer kühlen feuchten Ecke liegen lassen.
Wenn man die Dreads an der Luft trocknen lässt, kann es bis zu 5 Stunden oder länger (je nach Länge und Dicke der Dreads) Dauern, bis sie trocken sind.

Ich wasche meine Haare deshalb immer dann, wenn ich weiß, dass ich heute nicht mehr raus muss und genug Zeit habe damit sie trocknen können.

9) Wie lange dauert es bis meine Dreads fertig sind?
Dreads sind nie ganz fertig, ihr müsst, oder solltet zumindest eure Ansätze regelmäßig nachhäkeln, damit die Ansätze nicht fusselig aussehen und damit die Dreads schön bleiben. Einmal im Monat solltet ihr das in Erwägung ziehen, dann habt ihr immer schöne gepflegte Dreads.

10) Wie lange dauert es bis Dreads verfilzt sind?
Das kann Monate bis zu einem Jahr oder länger dauern. Wichtig ist halt, dass ihr eure Dreadlocks regelmäßig nachhäkelt, damit auch die Ansätze filzen.



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